Wir waren ein Totalausfall! - Dante ber das 11FREUNDE

Dante, Sie haben die ganze WM ber auf Ihren ersten Einsatz gewartet und dann passiert er im schlimmsten Moment der brasilianischen Fuballgeschichte. Knnen Sie schon erklren, wie dieses 1:7 zustande gekommen ist?Eigentlich war ich optimistisch, Brasilien in diesem Spiel helfen zu knnen. Ein WM-Spiel im eigenen Land gegen Deutschland spielen zu drfen das

Dante, Sie haben die ganze WM über auf Ihren ersten Ein­satz gewartet – und dann pas­siert er im schlimmsten Moment der bra­si­lia­ni­schen Fuß­ball­ge­schichte. Können Sie schon erklären, wie dieses 1:7 zustande gekommen ist?
Eigent­lich war ich opti­mis­tisch, Bra­si­lien in diesem Spiel helfen zu können. Ein WM-Spiel im eigenen Land gegen Deutsch­land spielen zu dürfen – das war für mich schon etwas Beson­deres. Aber leider hatte unser Team einen ganz schlechten Tag. Wir haben tak­ti­sche Fehler gemacht und die Deut­schen konnten jeden ein­zelnen aus­nutzen. Wir waren nervös, schlicht ein Total­aus­fall und konnten dann nicht mehr reagieren. Nie­mand von uns hätte erwartet, dass so etwas jemals in einer WM pas­sieren könnte. Und erst recht nicht uns.
 
Wer trägt die Schuld?
Da kannst du nicht einen ein­zigen aus­ma­chen. Luiz Felipe Sco­lari hat ein­ein­halb Jahre einen guten Job gemacht. Wir waren gut in den Freund­schafts­spielen, wäh­rend des Con­fe­de­ra­tions Cups, und wir haben bei der WM immerhin mal das Halb­fi­nale erreicht. Leider kam dann so ein Spiel, in dem alles schief lief. Deutsch­land hat daraus seine Tore gemacht.
 
War es Pech, aus­ge­rechnet in diesem Moment Teil des Teams zu sein?
Vor dem Anpfiff war ich ein­fach nur glück­lich, end­lich für mein Land spielen zu dürfen, vor meinen Freunden, meiner Familie und unserer ganzen Nation. Jetzt bin ich sehr traurig, wie alles aus­ge­gangen ist.
 
Sie haben gegen viele Spieler gespielt, die Sie aus dem täg­li­chen Bayern-Trai­ning kennen – und gegen andere, die Ihnen aus der Bun­des­liga oder der Cham­pions League bekannt sind. Warum waren die trotzdem nicht auf­zu­halten?
Bayern hat eine große Mann­schaft, und die sieben Spieler, die zum Natio­nal­team gehören, haben eine Riesen-Qua­lität. Ich glaube, zum Anfang des Spiels hatten wir eine ganz schlechte Orga­ni­sa­tion. Das Mit­tel­feld war kom­plett offen. Die Deut­schen haben das zu ihrem Vor­teil gemacht. Unsere Defen­siv­ar­beit hat das sehr erschwert.
 
Die bra­si­lia­ni­sche Presse hat spe­ku­liert, dass die Deut­schen nach dem 5:0 in der Pause einen Pakt geschlossen haben, Bra­si­lien nicht weiter zu demü­tigen. Haben Sie davon etwas mit­be­kommen?
Ich könnte die Geste ver­stehen, wenn sie wirk­lich pas­siert ist. Aber ich weiß es nicht. Die Deut­schen hatten zu dem Zeit­punkt auf jeden Fall gewonnen und wussten, dass wir nicht unseren besten Tag erwischt hatten.
Was haben Schwein­steiger, Müller, Kroos nach dem Spiel zu Ihnen gesagt?
Sie haben mir gut zuge­redet, dass ich meinen Kopf wieder auf­richten soll. Und immer wieder diesen Satz: Das war kein nor­males Spiel.
 
Glauben Sie, Ihr schlimmes WM-Debüt kann sich negativ auf Ihre Kar­riere aus­wirken?
Nein. Ich glaube, ein ein­zelnes Spiel kann nicht das auf­heben, was ich in zwölf Jahren als Profi erreicht habe. Und wie ich schon gesagt habe: Es gibt nicht einen ein­zelnen Schul­digen für diese Nie­der­lage. Ein WM-Halb­fi­nale zu ver­lieren ist traurig. Die Art und Weise noch trau­riger. Aber das waren kol­lek­tive Fehler und nicht die eines ein­zelnen.
 
Ob Sie jemals noch die Chance haben werden, für die Seleçao zu ver­tei­digen?
Schwierig. Ich bin schon 30, werde in ein paar Monaten 31. Aber wenn der Coach sagt, dass er mich braucht, kann er auf mich zählen.
 
Wem drü­cken Sie im WM-Finale zwi­schen Deutsch­land und Argen­ti­nien die Daumen?
Ich werde Deutsch­land unter­stützen. Ich lebe dort, bin dort in all meiner Zeit gut behan­delt worden. Ich fühle mich dem Land sehr zuge­neigt. Meinen Team­kol­legen von Bayern habe ich schon gesagt, dass ich ihnen viel Glück wün­sche, nach 24 Jahren end­lich wieder den Titel zu holen.
 
Und was machen Sie danach?
Ich fahre in den Urlaub. Erst mit meiner Familie nach Cancún. Dann geht’s zurück nach Bra­si­lien, wo ich wei­tere zwei Wochen in meiner Hei­mat­stadt Sal­vador ver­bringe. Danach reise ich direkt zurück nach Deutsch­land – und ab dann zählt wieder nur noch Bayern.

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